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Pressemeldung

Ausflug des Gesangvereins am 07.07.2018 in die nördliche Oberpfalz Stiftsbasilika Waldsassen mit weltberühmtem Bibliothekssaal, Porzellanikon in Selb. Burgthann: Der diesjährige Sommerausflug führte den Gesangverein Burgthann bei strahlendem Sonnenschein zuerst nach Waldsassen zum 1133 gegründeten Zisterzienserkloster. Dort entstand ab dem Jahr 1685 auf der mit 900 qm gröβten Gruftanlage Deutschlands – zeitweilig als Bierkeller genutzt - eine barocke Stiftsbasilika, die im Jahr 1704 geweiht wurde. In dieser Kirche wirkten böhmische, bayrische und italienische Künstler wie Martin Hirsch mit dem groβartigen Chorgestühl oder der Waldsassener Bildhauer Karl Stilp. Als Besonderheit sind in der Kirche 10 „Heilige Leiber“ in kunstvoll ausgestatteten Reliquienschreinen zu sehen. Auch steht hier eine der gröβten Orgelanlagen Deutschlands mit 103 Registern, 7220 Pfeifen und 82 Glocken. Aufgrund der Bedeutung als eines der Hauptwerke des Süddeutschen Barocks wurde 1969 die Kirche von Papst Paul VI. zur päpstlichen „Basilika minor“ erhoben. Die Sängerinnen und Sänger des Gesangvereins Burgthann durften sich im Altarraum zum Chorgesang aufstellen und brachten einige Lieder zur Ehre Gottes dar, die durch die wundervolle Akustik in der Basilika trotz des verhältnismäβigen kleinen Chores voll zur Geltung kamen. In einer zweiten Führung konnte im Anschluss in der danebenliegenden Zisterzienserinnenabtei der weltberühmte Bibliothekssaal besichtigt werden, der von 1686 bis 1726 entstand. Hier schnitzte Karl Stilp aus Lindenholz in Lebensgröβe unterschiedliche Figuren, die die Galerie des Saales tragen. Sie stellen die verschiedenen Eigenheiten der Menschen dar, oft mit zwei Gesichtern, je nachdem, von welcher Seite man sie betrachtet. Von den ursprünglich 19 Tausend Bänden der Bibliothek sind jetzt noch 6000 in Deutsch und Latein vorhanden – das älteste Werk von 1554. Nach dieser eindrucksvollen Besichtigung gingen die Sänger mit ihren Gästen hinein nach Waldsassen, wo in einer Wirtschaft die Mittagspause verbracht wurde. Als nächste Station stand das in Selb gelegene Porzellanikon, ein Museum mit 8.000 qm Ausstellungsfläche auf dem Programm, wo die Reiseleiterin Helga Ullrich eine sehr informative Führung bestellt hatte. Hier wurde der umfangreiche Herstellungsprozess aus den drei Rohstoffen Feldspat, Quarz und Rohkaolin in besonderen Gipsformen zum fertigen und oft sehr dekorativen Porzellan aufgezeigt. Bei den damaligen Arbeitsbedingungen mussten die Porzellanarbeiter viel Lärm, Staub und insbesondere Hitze ertragen, sodass die männlichen Arbeiter täglich 8 Liter Bier pro Person am Arbeitsplatz bekamen. Eng verknüpft mit Selb wurde auch die langjährige Unternehmensgeschichte des bekannten Namens Rosenthal erklärt. Unter Singen von vielen lustigen Volksliedern im Bus ging es zum Abschluss des Ausfluges nach Osternohe, wo in einem oben am Schlossberg gelegenen Gasthof der schöne Tag ausklang. © Horst Bittner