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Nach Altenschönbach und Prichsenstadt

Ereignisreicher Ausflug des Gesangvereins Burgthann – Interessante Führungen Burgthann: Der Vereinsausflug führte den Gesangverein Burgthann zuerst ins fränkische Altenschönbach in die evangelische Marienkirche, die aus der ehemaligen Burgkapelle (jetzt Sakristei) entstanden ist. Davon zeugt auch noch die schmale Außentreppe auf die Empore, die früher nur der Schlossherrschaft vorbehalten war. Die Kirchenführung wurde von einer prominenten Persönlichkeit vorgenommen, nämlich durch Herrn von Crailsheim selbst, der im danebenliegenden Schloss wohnt. Er erzählte interessante Begebenheiten von seinen Ahnen, die auch im Jahre 1604 hier geheiratet hatten. Aus diesem Anlass wurde die in Deutschland wohl einmalige Wappendecke gestaltet, die eine Ahnentafel darstellt und 64 Wappen beinhaltet. Am Ende der Führung sang der Gesangverein Burgthann in der Kirche einige Lieder. Anschließend zeigte Herr von Crailsheim den Ausflüglern noch von außen sein Schloss, das seit 1543 im Familienbesitz ist und dauerhaft von seinen Vorfahren bewohnt wurde. Der Vorgängerbau des Schlosses war eine alte Höhenburg, die später zu einem Wasserschloss mit 3 Wassergräben umgestaltet wurde, jetzt aber trockengelegt ist. Die Ringmauer ist noch vollständig erhalten und teilweise bis zu 12 Meter hoch. Ein Portal auf der Westseite zeigt das Allianzwappen derer von Crailsheim und Geyer. Nach diesen eindrucksvollen Besichtigungen fuhren die Sänger mit ihren Gästen nach Prichsenstadt zur Mittagspause. Danach hatte die Reiseleiterin Helga Ullrich eine Stadtführung bestellt. Prichsenstadt ist eine Stadt im Weinlandkreis Kitzingen in der Nähe des Steigerwaldes und wurde als „Briesendorf“ im Jahre 1258 erstmals urkundlich erwähnt. Sie zählt zu den wenigen gut erhaltenen Zeugen aus der Zeit der mittelalterlichen Stadtgründungen und zeigt viele historische und gut erhaltene Fachwerkbauten auf. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählen u. a. die beiden intakten Stadttore, das Rathaus, der Stadtturm und die evangelische Kirche. Prichsenstadt hat auch noch einen amtierenden Nachtwächter und ist seit 40 Jahren bekannt für sein romantisches Weinfest innerhalb der gesamten Altstadt. Der Stadtführer gestaltete seinen Stadtrundgang sehr humorvoll und sang zum Schluss noch ein Prichsenstädter Lied, was ihm viel Applaus einbrachte. Als nächste Station standen die Kräuter- und Teeanbauflächen von Schwebheim auf dem Programm, wo der Altbürgermeister der Ortschaft die ausführliche und fachkundige Führung selbst vornahm. Schwebheim – fränkisch „Schwaam“ – wird auch das “Apothekergärtlein Frankens“ genannt. Dieser Beiname leitet sich vom dortigen Kräuteranbau ab, wo in den Betrieben bis zu 40 Arten von Pflanzen zu Arzneien und Gewürzen verarbeitet werden. Die unterschiedlichen Kräuter und Heilpflanzen werden auf riesigen Feldern angebaut und zu allen wurde erklärt, gegen welche Krankheiten ihnen Heilkräfte zugeschrieben werden. Zum Abschluss des Rundgangs zeigte der ehemalige Bürgermeister noch seinen großen privaten Kräutergarten – und dort auf der Terrasse bedanke sich der Chor bei ihm mit einigen Liedern. Auf dem Heimweg ging es dann noch nach Robersdorf, wo in einem Brauerei-Gasthof zu Abend gegessen wurde. (Horst Bittner)